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Ein anderes goldenes Zeitalter - GLKB

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Ein anderes goldenes Zeitalter

Header Anlagethema 07.2021

Gelbe Blumen in der Wiese mit blauem Himmel

Starkes Wirtschaftswachstum mit tiefer Inflation und tiefen Zinsen?

Content Anlagethema 07.2021

Die holländische Wirtschaft erfuhr im 17. Jahrhundert ein goldenes Zeitalter mit starkem Wachstum, vielen Kapitalzuflüssen und tiefen Zinsen. Ähnliche Bedingungen liegen aktuell in der globalen Wirtschaft vor: starkes Wachstum, viel Liquidität durch die ultraexpansive Geldpolitik der Zentralbanken und tiefe Zinsen. Dies sind die besten Voraussetzungen für steigende Aktienmärkte und Risikoanlagen. Die Frage stellt sich nun, ob uns ein erneutes goldenes Zeitalter bevorsteht.

Die ultraexpansive Geldpolitik der Zentralbanken hat zu einer starken Konjunkturerholung mit tiefen Zinsen geführt. Selbst die FED, EZB und andere Zentralbanken bestätigen die temporäre Natur des jüngsten Inflationsanstiegs, den wir seit Jahresbeginn beobachten. Die Zentralbanken selbst und die Analysten rechnen in den nächsten Jahren mit einer Inflationsprognose von ca. 2 % in den USA und zwischen 1 bis 1,5 % in der Eurozone, was weitgehend unter den historischen Durchschnittswerten (USA: ca. 4 bis 5 %, EU: 2,5 bis 3%) der letzten Jahrzehnte liegt. Trotz der Preisanstiege seit Jahresbeginn sollte der Wert der Inflation langfristig moderat bleiben. In einer langfristigen Betrachtung ist die Inflation weiterhin tief und sollte auch gemäss der Aussage der Zentralbanken ihre Tiefstände langfristig beibehalten. Je tiefer die Teuerung, desto geringer sind die Nominalzinsen. Zudem sind sinkende Zinsen ein globales Phänomen, wobei die Preisinflation weltweit über Jahrzehnte gefallen ist. In den Industrieländern spielt auch die demografische Entwicklung eine Rolle. Die Alterung hat zur Folge, dass die Altersvorsorgeersparnisse gewachsen sind. Dadurch steigt das Angebot an verfügbarem Kapital und das drückt zusätzlich auf die Zinsen. Die Konjunktur und die Finanzmärkte profitieren von rekordtiefen Zinsen und moderater Inflation. Dieses sich abzeichnende goldene Zeitalter könnte noch sehr lange andauern. Die Firmen greifen vermehrt auf günstige Kredite zurück, um Investitionen zu tätigen. Das Beschäftigungsniveau und die Arbeitsplätze profitieren davon. Die Nullzinspolitik der Notenbanken wird stark von den Regierungen unterstützt, weil sie neue Schulden praktisch ohne Zinskosten aufnehmen. Nicht zuletzt, weil Länder wie Italien einen Destabilisierungseffekt auf die Kapitalmärkte haben, falls sie ihre hohe Verschuldung von über 160 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht refinanzieren können. Die Zukunftsaussichten erscheinen daher sehr rosig, wo tiefe Zinsen und moderates Inflationsniveau noch lange be­stehen bleiben dürften. Die Folgeeffekte wären positiv sowohl für die Realwirtschaft (Beschäftigung, günstige Kredite, BIP-Wachstum) als auch für die Finanzwirtschaft mit Risikoinvestitionen. Wenn das eintrifft, könnte von einem goldenen Zeitalter gesprochen werden.

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