Was ist ein Cashflow? - GLKB
Was ist ein Cashflow?

Der Geldfluss in einem Unternehmen ist wie der Fluss, der ständig neues Wasser in ein Land bringt. Der Fluss fördert das Wachstum und stellt sicher, dass alle Bereiche rund um den Fluss ausreichend versorgt werden. Ohne ihn geht nichts. Ein positiver Cashflow ist die Lebensenergie eines Unternehmens. Er stellt sicher, dass jederzeit genügend Mittel für Zahlungen, Investitionen und für den laufenden Betrieb vorhanden sind. Ein professionelles Cash-Management gewährleistet, dass kurzfristige Verpflichtungen wie etwa Miete, Gehälter oder Lieferantenrechnungen zuverlässig beglichen werden können. Gleichzeitig sollte überschüssige Liquidität vermieden werden, da ungenutztes Kapital weder zur Wertentwicklung des Geschäfts noch zur Wertsteigerung beiträgt. Die Liquidität ist neben der Sicherheit und der Rentabilität ein zentraler Punkt im magischen Dreieck der Unternehmensfinanzierung. Sie gewährleistet, dass Ausgaben und Verpflichtungen jederzeit gedeckt sind. Die Sicherheit schützt vor Überschuldung und sorgt für Stabilität, während die Rentabilität das eingesetzte Kapital produktiv macht und den Unternehmenswert steigert. Die Herausforderung liegt darin, diese drei Ziele im Gleichgewicht zu halten. Der Cashflow bezeichnet die Nettozuflüsse und -abflüsse an Zahlungsmitteln, die ein Unternehmen innerhalb einer bestimmten Periode aus seiner Geschäftstätigkeit, aus Investitionen und Finanzierungsaktivitäten generiert. Er widerspiegelt somit den Saldo aller Ein- und Auszahlungen. Ein positiver Cashflow stärkt die finanzielle Substanz und die Handlungsspielräume, während ein negativer Cashflow diese schwächt. Von besonderer Bedeutung ist der operative Cashflow, da er aus dem Kerngeschäft entsteht und die Stärke des Unternehmens untermauert. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit zeigt, wie viel Geld ein Unternehmen für den Erwerb oder Verkauf von Vermögenswerten einsetzt. Dazu gehören etwa Ausgaben für Maschinen, Gebäude oder Beteiligungen sowie Einnahmen aus deren Veräusserung. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit umfasst alle Zahlungsströme, die aus Veränderungen im Eigen- und Fremdkapital entstehen. Dazu zählen beispielsweise Kapitalerhöhungen oder -herabsetzungen, die Ausschüttungen von Dividenden und die Aufnahme oder Rückzahlung von Krediten. Wichtig ist, dass der Cashflow nicht mit dem Unternehmensgewinn verwechselt wird. Während der Gewinn durch bilanzielle Gestaltung beeinflusst werden kann, stellt der Cashflow die tatsächliche Finanz- und Liquiditätssituation wesentlich verlässlicher dar. So haben Abschreibungen keinen Einfluss auf den Cashflow, da sie reine Buchungsposten ohne Zahlungswirkung sind. Gleiches gilt für Rückstellungen, auch sie verändern die Liquidität nicht unmittelbar, weil entsprechende Wertkorrekturen in der Cashflow-Rechnung wieder ausgeglichen werden. Ein hoher Cashflow wirkt auf den ersten Blick positiv. Ein negativer Cashflow muss jedoch nicht automatisch schlecht sein. Er kann auch darauf hinweisen, dass ein Unternehmen aktuell stark in seine Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit investiert – beispielsweise durch hohe Ausgaben für Anlagen, Produkte oder Innovationen. Solche Investitionen reduzieren zwar kurzfristig die Möglichkeit, Dividenden auszuschütten, stärken aber meist die langfristige Ertragskraft und damit den Nutzen für die Eigentümer. Grundsätzlich gibt der Cashflow Auskunft darüber, welche finanziellen Mittel einem Unternehmen für seine operative Tätigkeit, Investitionen oder Schuldentilgung zur Verfügung stehen. Mithilfe einer Cashflow-Planung lassen sich mögliche Engpässe bei der Liquidität frühzeitig erkennen und der Unternehmenswert besser einschätzen. Werden Ein- und Auszahlungen nicht sorgfältig aufeinander abgestimmt, steigt das Risiko von Liquiditätsproblemen. Durch die Planung künftiger Cashflows kann das Management zudem einschätzen, ob Investitionen aus eigener Finanzkraft möglich sind oder ob zusätzliches Kapital von aussen benötigt wird. Mit einer klugen Cashflow-Steuerung wird aus jeder finanziellen Prüfung eine Wachstumschance für das Unternehmen und alle Beteiligten.

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