Was ist Preiselastizität? - GLKB
Was ist Preiselastizität?

Warum sind Flugtickets in den Ferien oft doppelt so teuer und trotzdem schnell ausgebucht?
Solche Alltagsphänomene hängen eng mit dem Konzept der Preiselastizität zusammen. Sie beschreibt, wie stark Käufer oder Verkäufer auf Preisänderungen reagieren. Fluggesellschaften wissen: In der Hochsaison ist die Nachfrage unelastisch. Die meisten Menschen buchen trotzdem, selbst bei höheren Preisen. In der Nebensaison hingegen reagieren viele preissensibel, hier wirkt eine Preissenkung stark nachfragesteigernd.
Man kann sich Preiselastizität vorstellen wie ein Gummiband: Bei elastischer Nachfrage dehnt es sich stark, schon kleine Preisänderungen führen zu spürbar weniger Käufen. Bei unelastischer Nachfrage bleibt das Band stabil, Preisänderungen beeinflussen das Kaufverhalten kaum.
Bei elastischer Nachfrage (zum Beispiel Kleidung, Unterhaltungselektronik) sinkt die Nachfragemenge deutlich, wenn der Preis steigt.
Bei unelastischer Nachfrage (zum Beispiel Medikamente, Grundnahrungsmittel) bleibt sie fast gleich, selbst bei höheren Preisen.
Ein einfaches Beispiel: Steigt der Preis eines Kinotickets um 10 % und sinkt die Nachfrage um 20 %, ergibt das eine Preiselastizität der Nachfrage von −2, also sehr elastisch. Neben der direkten Preiselastizität gibt es auch die Kreuzpreiselastizität. Sie zeigt, wie sich die Preisänderung eines Guts auf die Nachfrage eines anderen auswirkt:
Substitute: Wird Butter teurer, steigt oft die Nachfrage nach Margarine.
Komplementärgüter: Steigt der Preis für Druckerpatronen stark, sinkt oft die Nachfrage nach Druckern, weil die Gesamtkosten der Nutzung steigen.
Preiselastizität steckt hinter vielen Entscheidungen, die wir täglich treffen: ob wir günstig fliegen, Bio kaufen oder auf Sonderangebote reagieren. Wer versteht, wie stark Preise unser Verhalten beeinflussen, kann bewusster konsumieren, besser wirtschaften und gezielter planen – als Konsument genauso wie als Unternehmen.