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Was ist das Verbrauchervertrauen? - GLKB

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Was ist das Verbrauchervertrauen?

Header Anlagethema 03.2023

Frau beim Einkaufen mit Produkt in der Hand

Content Analgethema 03.2023

Der private Konsum ist ein wichtiger Motor für die Volkswirtschaft. In den entwickelten Ländern macht er ungefähr zwei Drittel vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) aus. Um Konsumenten zum Geldaus­geben zu bewegen, müssen gewisse Rahmenbedingungen stimmen. Das aktuelle Verbrauchervertrauen gehört dabei zu den wichtigsten Kennzahlen. Weltweit wird das Verbrauchervertrauen durch unterschiedliche Kennzahlen ausgedrückt. In den USA beispielsweise im Consumer Confidence Index, in der Eurozone im monatlich erhobenen Consumer Confidence Indicator oder hierzulande in der vierteljährlichen Umfrage zur Konsumentenstimmung durch das Schweizerische Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO). Alle Erhebungen haben dasselbe Ziel: die Beschäftigungsperspektiven, die Bewertung der eigenen Finanzlage, die Neigung zu grösseren Neuanschaffungen und die individuelle Wahrnehmung der aktuellen Wirtschaftslage im Land in Erfahrung zu bringen. Die Umfrageresultate dienen als wertvoller Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung. 

Haupttreiber der Konsumentenstimmung ist die Lage am Arbeitsmarkt. Sie ist ausschlaggebend für die gefühlte Einkommenssicherheit und damit die Konsumneigung der Bevölkerung. Je tiefer die Arbeitslosigkeit und je besser die Beschäftigungsaussichten, desto höher die Ausgabenfreudigkeit. Steigt die Arbeitslosigkeit und ­damit die finanzielle Unsicherheit, wird weniger konsumiert und mehr gespart. Auch die politische Situation eines Lands beeinflusst das Verbrauchervertrauen. Stabile politische Verhältnisse und ­Vertrauen in die Regierung begünstigen den aktuellen Konsum und das Investitionsverhalten. 

Das Konsumentenvertrauen hat einen kaskadierenden Effekt im Wirtschaftskreislauf und beeinflusst die Stimmung bei den Unternehmen. Denn Nachfrage und Konsum der Bevölkerung wirken sich auf die Produktionstätigkeit der Unternehmen und damit unmittelbar auf die Unternehmensgewinne und die Beschäftigungssituation aus. 

Sind zum Beispiel die Nachfrage und der Konsum hoch, widerspiegelt sich dies an den Finanzmärkten durch volle Auftragsbücher und steigende Unternehmensgewinne, was wiederum auch positive Neuigkeiten für die Börse und folglich für Anlegerinnen und Anleger sind. Schwächen sich hingegen die Nachfrage und der Konsum ab, zeichnet sich dies durch tiefe Auftragsbücher und sinkende Unternehmensgewinne ab, was folglich die Aktienmärkte belastet. 

Aktuell ist die Konsumentenstimmung in den verschiedenen Wirtschaftsräumen unterschiedlich tief (Grafik 1). Das Konsumentenvertrauen ist nach wie vor angeschlagen, auch wenn sich langsam eine leichte Erholung auf tiefem Niveau abzeichnet. Zudem hält sich die Investitionstätigkeit von Unternehmen in Grenzen. Dies ist nicht unbegründet so, denn gewiss hat die Inflation ihren Höhepunkt im letzten Jahr erreicht, zeigt sich jedoch hartnäckiger als zunächst angenommen. Die Arbeitsmarkdaten zeigen sich hingegen weiterhin robust. Dies zwingt die Notenbanken dazu, weiterhin an ihrem restriktiven Pfad festzuhalten. Folglich bleibt der geldpolitische Gegenwind bis auf Weiteres bestehen, was sich auch in den Unternehmensgewinnen abbilden dürfte. Die Inflation macht sich nicht nur bei Unternehmen bemerkbar, sondern auch im Portemonnaie der Konsumenten.

Wir gehen weiterhin von einer Wirtschaftsverlangsamung aus und rechnen mit den ersten Zinssenkungen im Jahr 2024, sodass die Verbraucher bald wieder optimistischer in die Zukunft blicken dürften. Wir präferieren weiterhin Titel aus defensiven Sektoren wie beispielsweise dem Gesundheitswesen, der Nahrungsmittelbranche, dem Konsumgütersektor sowie Aktien aus zyklischen ­Bereichen. Dadurch kann man von einer Erholung profitieren und gleichzeitig für eine mögliche Rezession gewappnet sein.

 

Grafik 1: Konsumentenstimmung auf tiefem Niveau

 


 

Quelle: Glarner Kantonalbank, Refinitiv

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