Was ist Supply Chain Management? - GLKB
Was ist Supply Chain Management?

Stellen Sie sich vor, sie bestellen etwas online – ganz egal, ob es ein Buch oder Kleidung ist. Nach dem Klick auf «Bestellen» halten Sie ein paar Tage später ihr Paket in den Händen. Was sie dabei nicht sehen: Im Hintergrund läuft ein gut abgestimmtes Zusammenspiel. Eine ganze Kette von Menschen, Prozessen und Unternehmen, die Hand in Hand arbeiten, damit alles reibungslos funktioniert und Sie ihre bestellte Ware wunschgemäss erhalten. Genau das ist Supply Chain Management (SCM).
Die Lieferkette ist von Anfang bis Ende gut organisiert. Sie beginnt mit dem Einkauf der Rohstoffe, geht weiter mit der Produktion und dem Transport, bis das Produkt schliesslich bei Ihnen ankommt. Dabei geht es nicht nur um die Waren selbst, sondern auch um Informationen und Geldflüsse, die ständig zwischen allen Beteiligten hin und her gehen. Dabei ist das Ziel stets, die Effizienz zu maximieren, Kosten zu senken und die Kundenzufriedenheit zu steigern. Ein entscheidender Schlüssel hierfür ist der systematische Einsatz fortschrittlicher Technologien.
Digitalisierung und Automatisierung
Die Supply-Chain-Management-Systeme setzen heute auf moderne Technologien wie beispielsweise das Internet der Dinge (IoT), Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen, um Abläufe effizienter zu gestalten und fundierte Entscheidungen zu treffen. Dank der Echtzeitdaten und der Blockchain-Technologie kann der Weg von Materialien und Produkten transparent und nachvollziehbar gemacht werden, das stärkt sowohl das Risiko- als auch das Qualitätsmanagement. Die Nachhaltigkeit und der bewusste Umgang mit Ressourcen spielen dabei eine zentrale Rolle. Die Unternehmen arbeiten zunehmen daran, ihre Lieferketten umweltfreundlicher zu gestalten und den CO₂-Ausstoss zu reduzieren. Ausserdem zeichnen sich moderne SCM-Systeme durch ihre hohe Anpassungsfähigkeit aus. Sie können schnell auf Nachfrageschwankungen, Lieferengpässe oder bei Veränderungen der Marktbedingungen reagieren. Das lässt sich anhand folgender Beispiele erklären.
Auto- und Elektronindustrie
Tesla verfolgt eine stark vertikal integrierte Lieferkette, was bedeutet, dass der amerikanische Autobauer zahlreiche Produktionsschritte selbst übernimmt, von der Herstellung der Batterien bis hin zur finalen Fahrzeugmontage. Dabei nutzt Tesla gezielt Datenanalysen und Künstliche Intelligenz, um die Effizienz seiner Prozesse zu steigern und potenzielle Engpässe frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Im Gegensatz dazu zeichnet sich Apples hochentwickelte Lieferkette durch enge Zusammenarbeit mit Zulieferern, Just-in-Time-Produktion und eine effiziente Logistik aus. Ein zentraler Erfolgsfaktor von Apple liegt in der präzisen Koordination der Herstellung von Millionen Geräten, sodass diese zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar sind.
Dienstleistungssektor
Amazon setzt auf moderne Algorithmen und Big Data, um seine Lagerbestände effizient zu steuern, Lieferungen zu optimieren und Kunden möglichst schnell zu beliefern. In den Lagern kommen auch Drohnen und Roboter zum Einsatz, damit die Abläufe noch effizienter gestaltet werden. HelloFresh liefert Lebensmittelboxen direkt an die Haustür. Das Liefer- und Logistiksystem ist so aufgebaut, dass frische Zutaten genau in der richtigen Menge und zur richtigen Zeit bei den Kunden ankommen. Mithilfe intelligenter Datenanalysen wird berechnet, wie viel von welchen Lebensmitteln in welcher Region gebraucht wird. So wird weniger Essen verschwendet und die Frische bleibt erhalten. Auch Kassensysteme von grossen Supermärkten spielen eine wichtige Rolle. Sie erfassen alle Verkäufe und leiten die Daten automatisch weiter, damit die Produktion und Nachbestellung optimal gesteuert werden können. Dabei werden auch saisonale Veränderungen, Wochenenden und Feiertage mitberücksichtigt.
Fazit
Supply Chain Management ist weit mehr als nur eine Optimierung von Warenflüssen – es ist das Herz von einem funktionierenden Wirtschafssystem. Es zeigt uns, dass der Einsatz von modernen Technologien wie KI, IoT und Big Data die Lieferketten nicht nur effizienter und transparenter macht, sondern auch nachhaltiger und anpassungsfähiger. Die Unternehmen Tesla, Apple, Amazon und HelloFresh zeigen uns beeindruckende digitale Technologien über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg – von den Rohstoffen bis zum Endkunden –, um ihre Prozesse zu optimieren. Gleichzeitig ist klar, dass ein erfolgreiches Supply Chain Management nur funktioniert, wenn alle Beteiligten, vom Produzenten bis zum Dienstleister, eng zusammenarbeiten. In unserer schnellen und vernetzten Welt gewinnt derjenige, der den Überblick behält und ein flexibles Supply Chain Management zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu nutzen weiss.

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