Was ist langfristiger Vermögensaufbau? - GLKB
Was ist langfristiger Vermögensaufbau?

Langfristiger Vermögensaufbau bezeichnet einen systematischen Prozess, über einen längeren Zeitraum finanzielle Rücklagen und Investitionen zu bilden, um wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erlangen. Wichtig ist dabei nicht der schnelle Reichtum, sondern das Treffen weitsichtiger und strategischer Massnahmen, die insbesondere auf Disziplin und einem guten Verständnis der eigenen finanziellen Situation beruhen. Vermögensaufbau hat viele Facetten und wird sogar durch unscheinbare, alltägliche Entscheidungen beeinflusst.
Der erste Schritt für langfristigen Vermögensaufbau ist ein Einnahmenüberschuss, auch Sparquote genannt. Neben den Einkünften, beispielsweise in Form von Lohn, ist insbesondere das Konsumverhalten entscheidend. Während das Einkommensniveau schwieriger zu beeinflussen ist, kann der Konsum zu grossen Teilen selbst bestimmt werden. Der Konsum kann in verschiedene Konsumarten unterteilt werden – zum Beispiel in fixe und variable oder einmalige Ausgaben. Fixe oder wiederkehrende Kosten sind beispielsweise Miete, Handy-Abo oder Versicherungen. Variable Ausgaben können der Kauf eines Smartphones, ein Kinobesuch oder ein Essen im Restaurant sein. Deutlich einfacher ist es, die Sparquote durch den Verzicht auf einmalige Ausgaben zu erhöhen. Aber oft sind die Fixkosten der wesentlichere Teil des Budgets. Folglich ist es auf lange Frist sehr wichtig, auch die fixen Ausgaben nicht als gegeben zu betrachten, sondern zum Beispiel mit Preisvergleichen oder Preisverhandlungen zu reduzieren. Das Handy- oder Internet-Abo ist hierfür ein illustratives Beispiel: Möglicherweise hat man ein höheres Leistungspaket im Preis enthalten, als man tatsächlich benötigt und könnte in ein günstigeres Paket wechseln. Angenommen, man könnte dadurch eine Einsparung von 20 Franken pro Monat erzielen , würde dies auf ein durchschnittliches Schweizer Arbeitsleben von 42,8 Jahren über CHF 10'000 ausmachen – ohne Zinsen.
Mit einer höheren Sparquote erhöht sich das Investitionspotenzial. Investieren ist eine weitere, äusserst wichtige Facette des Vermögensaufbaus. Das Anlegen in Aktien, Fonds, Immobilien oder andere Vermögenswerte bildet die Grundlage, damit das Vermögen nicht nur erhalten bleibt, sondern sich vermehren kann. Hierbei ist es von zentraler Bedeutung, dass die Anlagen zum persönlichen Risikoprofil passen und ein entsprechender Zeithorizont gegeben ist. Eine in der Schweiz – und auch bei unseren Kundinnen und Kunden – zu Recht sehr beliebte Methode ist das Nutzen der steuerbegünstigten Vorsorge in der Säule 3a. Dabei profitiert man durch die Einzahlung auf ein entsprechendes Konto von einer Reduktion bei den Einkommenssteuern und senkt damit die eigene Steuerbelastung, was zu tieferen Ausgaben führt. Dieses Vorsorgegeld kann nahezu risikofrei auf dem Konto belassen werden, was jedoch eine eher magere Rendite bedeuten dürfte. Nutzt man das Vorsorgeguthaben zusätzlich für die Möglichkeit von breit diversifiziertem Wertschriftensparen, erhöht man die Renditechancen und begünstigt den langfristigen Vermögensaufbau. Die Säule 3a ist nur eine von vielen Möglichkeiten, in denen viel Potenzial für langfristigen Vermögensaufbau steckt.
Es gibt viele Dinge im Leben, über die man keine Kontrolle hat; der Vermögensaufbau sollte jedoch nicht dem Zufall überlassen werden. Mit konsequenten und langfristigen Entscheidungen, mit Geduld und Disziplin hat man die Möglichkeit, direkten Einfluss zu nehmen. Anstatt auf den perfekten Zeitpunkt oder die ideale Strategie zu warten, sollte man den Weg zum Vermögensaufbau als kontinuierlichen Optimierungsprozess betrachten, ganz nach dem Motto «besser heute als morgen starten». Jeder Schritt – sei er noch so klein – zählt. Wer regelmässig spart, clever investiert und seine Ausgaben im Griff hat, kann über die Jahre hinweg ein solides Vermögen aufbauen. Wichtig ist dabei, nicht in Perfektion zu denken, sondern konsequent und schrittweise vorzugehen.

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