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Was ist eine Benchmark? - GLKB

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Was ist eine Benchmark?

Header Anlagethema 06.2023

Benchmark von Anlageinstrumenten

Content Anlagethema 06.2023

Der Begriff «Benchmark» setzt sich aus den englischen Wörtern «bench» (Werkbank) und «mark» (Marke oder Kerbe) zusammen. Handwerker hatten früher eine Kerbe in der Werkbank. Diese diente dazu, die Grösse eines Werkstücks oder die Länge eines Stoffes zu messen und zu vergleichen (Fromm, H. 1994: Benchmarking. Handbuch Qualitätsmanagement).

Wir Menschen neigen dazu, uns aus Ehrgeiz oder reinem Interesse miteinander zu messen, sei es im Sport, im Job oder beim Aussehen. Mit dem Aufkommen von Social Media ist der permanente Vergleich allgegenwärtig geworden. Jeder darf für sich entscheiden, ob das gut oder gesund ist. Im Alltagsleben hilft uns das Vergleichen dabei, eine Sache transparenter zu betrachten und dadurch besser beurteilen zu können. Ein altes Sprichwort sagt: «Man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen.» Es geht darum, dass wir nur solche Dinge gegenüberstellen sollen, die gleichartig und auch tatsächlich vergleichbar sind.

Eine Benchmark ist demnach ein Massstab und dient zum Vergleich von Leistung. Das Benchmarking ist für viele Unternehmen ein essenzielles Werkzeug. Es hilft die eigenen Aktivitäten, Dienstleistungen, Prozesse oder Produkte mit den Führenden der Branche transparent zu vergleichen und sich somit stetig zu verbessern. Ziel ist es, konkurrenzfähig zu bleiben und wirtschaftlichen Erfolg zu generieren. Im Anlagebereich verfolgen Anlegerinnen und Anleger die gleiche Intention. Für ihr eingegangenes Risiko an den Finanzmärkten wollen sie mit einer marktgerechten Rendite entschädigt werden. So stellt sich die Frage, was die erzielte Rendite im Vergleich mit der Konkurrenz tatsächlich wert ist. An dieser Stelle kommt die relative Betrachtung der Benchmark ins Spiel. Im Anlagegeschäft gilt sie als wichtiger Vergleichswert, um Erfolg oder Misserfolg einer Investition aufzuzeigen.

Beim grossen Angebot von Anlageinstrumenten ist es umso bedeutsamer, diese untereinander transparent vergleichen zu können. Daher ist es wichtig zu wissen, ob der Fonds eine aktive oder passive Strategie verfolgt. Für Fonds, die eine aktive Anlagestrategie verfolgen, dient die Benchmark als Massstab dafür, wie der Fonds im Vergleich zum Markt abschneidet. Als Markt gilt ein vergleichbarer Index, der möglichst ähnlich (Anlageklassen, Regionen, Währungen und Gewichtung) aufgebaut ist. Investiert ein Fonds tendenziell in amerikanischen Aktien, ist es sinnvoll, den S&P500 als Vergleichsindex heranzuziehen. Wenn ein Fondsmanagement hingegen in Aktien aus der ganzen Welt investiert, bietet sich der MSCI Welt als Vergleichsgrösse an. Das Ziel eines aktiven Fondsmanagers ist, eine höhere Rendite als die Benchmark zu erwirtschaften. Anlegerinnen und Anleger haben bei einem aktiven Fonds höhere Kosten, die sie zu zahlen bereit sind, sofern die Rendite auch über der Benchmark liegt. Ist dies nicht der Fall, können Anlegerinnen und Anleger ihr Geld in passive Fonds investieren, da diese versuchen, die Benchmark möglichst genau zu replizieren. Hat der Fonds beispielsweise das Ziel, den Schweizer Aktienindex SMI abzubilden, muss er in den 20 Unternehmenspositionen im SMI annähernd die gleiche Gewichtung haben und erwirtschaftet somit auch eine ähnliche Rendite wie der Index. Eine interessante Kennzahl, die dies beschreibt, heisst Tracking Error. Der Tracking Error (auch Nachbildungsfehler genannt) dient dazu, die Abweichung, die bei der Wertentwicklung zwischen Fonds und deren Benchmark entsteht, zu quantifizieren. Liegt der Tracking Error unter 1%, wird von einer akzeptablen Abweichung bei einer passiven Strategie gesprochen. Bei einem aktiven Fonds dagegen sollte der Tracking Error grösser als 1 % sein, da das Fondsmanagement das Ziel hat, eine höhere Rendite als den Vergleichsindex zu erzielen und somit die Gewichtung innerhalb des Fonds anders sein muss als beim Index.

Natürlich können auch andere Anlageklassen wie beispielweise Aktien oder Obligationen mit einer Benchmark verglichen werden. Bei Aktien werden der jeweilige Markt-, Branchen- und Sektorindex wie auch die entsprechende Vergleichsgruppe beigezogen, um die wirtschaftliche Leistung der Unternehmung und die einhergehende Kursentwicklung relativ bewerten zu können.

Wie wir gesehen haben, hilft uns der Vergleich mit gleichartigen Dingen nicht nur in unserem täglichen Leben, sondern auch beim Investieren. Beim Investieren ist ein Vergleich sehr wichtig, da wir objektiv beurteilen wollen, ob sich eine Investition gelohnt hat oder nicht.

Kundenberater Nico Reckermann

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