Wie ein langfristiger Planungshorizont die Rendite beeinflusst! - GLKB
Wie ein langfristiger Planungshorizont die Rendite beeinflusst!
«Kaufen Sie Aktien und nehmen Sie Schlaftabletten. Nach einigen Jahren bemerken Sie: Sie sind reich!» (Andre Kostolany).
Die Geschichte der Aktienmärkte zeigt uns ein sehr interessantes Bild. Die langfristige Entwicklung der Aktien umfasst auch Phasen, in denen die Rezession die Performance geprägt hat, wobei sich die dritte Regel von Investorenlegende Warren Buffet bisher immer bewahrheitet hat: Handeln Sie langfristig! Demnach erzielen Investoren, die langfristig investiert bleiben, eine höhere Rendite. Die untenstehende Darstellung zeigt die kumulative Aktienrendite von Aktien Schweiz seit 1994. Trotz grosser Schwankungen in diesem Ausschnitt liegt die durchschnittliche Rendite pro Jahr inklusive Dividende bei 7,3 %. Das heisst, wenn ein Aktieninvestor 1994 100 Franken investiert hätte, dann hätte er heute kumulativ 746.15 Franken erreicht (rote Linie auf dem Chart).
Die Balkendiagramme in der untenstehenden Darstellung zeigen die Jahresperformance des Schweizer Aktienmarkts und man sieht, dass in Jahren mit einer Rezession erheblich negative Werte resultierten. Konkret bezieht sich das auf die Periode zwischen 2001 und 2003 respektive auf die Schuldenkrise von 2008 und 2009. Damals hatten die Aktienindizes stark negative Werte erreicht und dennoch konnte ein Investor im Juni 2022 auf eine durchschnittliche Rendite von 7,3 % seit 1994 schauen. Diese Rendite lag erheblich über der annualisierten Rendite der Schweizer Staatsanleihen, die seit 1994 ein Plus von 2,95 % gebracht haben (rosa Linie in untenstehender Grafik). Daraus lässt sich schliessen, dass für den Anlageerfolg ein langfristiger Horizont entscheidend ist, der auch Jahre mit Rezessionen und sinkenden Aktienmärkten mit einschliesst.
Grafik 1: Aktienperformance Schweiz inkl. Dividenden vs. Staatsanleihen von 1994 bis 27. Juni 2022
1994 bis 2022, Startwert CHF 100 (gerechnet ohne Kosten)
Um die These zu belegen, auch in Phasen mit rezessiven Tendenzen investiert zu bleiben, kommt die zweite Grafik zu Hilfe. Sie zeigt die Performance des Standard & Poor’s 500 (S&P 500) während aller Rezessionen seit 1948. Aus dem Chart kann man drei Schlussfolgerungen für die Investoren während einer Rezessionsphase ziehen: 1) Vom Höchststand bis zum Tiefststand hat der S&P durchschnittlich –29 % verloren. Dieses Jahr hat der S&P 500 bereits von seinem Höchststand –24 % verloren. 2) Die Performance des S&P 500 liegt ein Jahr später, nachdem der Tiefststand erreicht wurde, bei +40 %. 3) Die Performance des S&P 500 zwei Jahre später, nachdem der Tiefststand erreicht wurde, liegt bei ungefähr +54 %. Daraus lässt sich schliessen, dass die US-Wirtschaft seit 1948 zehn bis zwölf Rezessionen durchlebte. Die Aktienmärkte preisen aktuell bereits eine milde Rezession in ihren Kursen ein. Bei einem Blick auf die Geschichte dürften in ein bis zwei Jahren wieder erfreuliche Entwicklungen auf den Aktienmärkten stattfinden. In diesen turbulenten Zeiten und volatilen Märkten scheint es uns angebracht, investiert zu bleiben und mit einem langfristigen Horizont ein Aktien-Exposure zu halten. Es lässt sich zusätzlich festhalten, dass eine defensive Anlagestrategie angebracht ist. Kurzfristige und sichere Anleihen sind eine gute Ergänzung zu einem breit diversifizierten Aktien-Exposure. Realwerte wie Immobilien und Gold gehören ebenfalls zur Portfolioallokation. Unter defensiven Aktien bevorzugen wir Pharmazeutika und Basiskonsumgüter.
Grafik 2: S&P 500, Rückkehr aus Rezessionen