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Was steckt hinter Geldwäscherei? - GLKB

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Was steckt hinter Geldwäscherei?

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Geld in der Waschmaschine

Content Anlagethema 07.2024

Kleidung, die durch tägliche Nutzung beispielsweise beim Sport oder wetterbedingt verschmutzt wird, kommt entweder in die Wäscherei oder zu Hause in die Waschmaschine. Frisch gewaschene Kleidungsstücke sind sauber und duften herrlich, was beim Tragen ein wohliges Gefühl auslöst. Geldwäscherei assoziiert ebenfalls einen Waschvorgang, wobei schmutziges Geld reingewaschen werden soll.

Doch wann spricht man von schmutzigem Geld? Schmutziges Geld stammt beispielsweise aus dem Drogenhandel oder anderen kriminellen Tätigkeiten wie Bestechung, Raub, Unterschlagung, Schmuggel, illegalem Glücksspiel, Korruption oder Erpressung. Die Geldwäsche soll die Herkunft der illegal erworbenen Gelder oder Vermögenswerte verschleiern und in den normalen Wirtschaftskreislauf überführen.

Wie funktioniert die Einschleusung in den regulären Wirtschaftskreislauf? Kriminelle sind sehr einfallsreich und clever, indem sie undurchsichtige, verschachtelte Firmenkonstrukte erschaffen und Gelder mehrmals weitertransferieren, sei es innerhalb eines Lands oder sogar grenzübergreifend, um die ursprüngliche Quelle der Gelder zu verbergen. Aber woher kommt der Ausdruck Geldwäscherei? Der Legende nach durch den allbekannten amerikanischen Mafiaboss Al Capone (1899–1947). Er investierte seine Einnahmen aus kriminellen Machenschaften in Waschsalons, um die Geldherkunft so verschleiern zu können. Diese Methode ist nicht ausgestorben. Reinigungsfirmen, Restaurants, Spielhallen oder Frisörgeschäfte, die scheinbar kaum Kunden anziehen, aber dennoch satte Gewinne ausweisen, können typische Vehikel für die Geldwäscherei sein.

Schauen wir uns die Phasen der Geldwäscherei genauer an. In der Regel sind es drei Phasen. Die erste ist die Einspeisung illegaler Gelder in den Wirtschaftskreislauf über Scheinfirmen. Es gibt auch andere Vorgehensweisen in der ersten Phase wie zum Beispiel das Smurfing, bei dem viele Kleinbeträge auf unterschiedliche Bankkonten einbezahlt werden. Das heisst, Bargeld wird zu Buchgeld. Die Einzahlungsbeträge liegen klar unter der Schwelle, die Geldinstitute zu vertieften Kontrollen verpflichtet. Auch beliebt ist das Structuring, wobei Luxusgüter wie Gemälde, Fahrzeuge und Yachten bar gekauft und dann im Ausland veräussert werden.

Kommen wir zur Phase 2. Mithilfe vieler komplizierter Transaktionen im In- und Ausland sollen Geldherkunft und Verwendungszweck verschleiert werden. Speziell werden dabei erneut Scheinfirmen und Drittpersonen eingesetzt. Beispielsweise kommen Anwälte, Steuerberater oder Notare zum Einsatz, die unter Berufsgeheimnis stehen und Geschäften einen seriösen Anstrich geben. 

Der dritte und letzte Schritt der Geldwäscherei ist die Integration in den legalen Wirtschaftskreislauf. Hier geht es um die Täuschung, das Geld stamme aus legalen Aktivitäten. An dieser Stelle führen Kriminelle die illegal erwirtschafteten Sach- und Finanzmittel wieder unverdächtigen Unternehmen zu oder solchen, die später erneut dem Zweck der Geldwäscherei dienen.

Geldwäscherei ist ein globales, grenzüberschreitendes Phänomen und ein Straftatbestand nach Schweizer Recht. Für die Schweiz ist die Bekämpfung der Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung im Zusammenhang mit der Reputation des Finanzplatzes ein politisch wichtiges Thema. Im Jahr 2023 wurde das neue Geldwäschereigesetz umgesetzt. Der Bundesrat hat auch bereits weitere Massnahmen geplant: unter anderem ein Transparenzregister für juristische Personen wie auch eine erweiterte Sorgfaltspflicht, wobei deren Inkrafttreten noch ungewiss ist.¹ Dies unterstreicht die unermüdlichen Bestrebungen der Schweiz, zu verhindern, dass schmutziges Geld in den legalen Wirtschaftskreislauf gelangt und beispielsweise Terroristen Zugang zu Finanzmitteln haben. Sie beteiligt sich auch an der Weiterentwicklung internationaler Standards und setzt diese entsprechend um. Die Schweiz verfügt diesbezüglich über eine der weltweit griffigsten Gesetzgebungen und nimmt insbesondere Banken in die Pflicht, die Herkunft von Kundengeldern und die wirtschaftlich Berechtigten abzuklären.

 

¹ Geldwäschereivorschriften werden erneut unter die Lupe genommen - BDO

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